Wenn die Natur zur Bedrohung wird – Jeff VanderMeers ‚Auslöschung‘ im Fokus der Reihe ‚Begegnungen’

Oldenburg. Wie verändert sich die Wahrnehmung von Natur, wenn sie zur Bedrohung wird? Dieser Frage geht Sonka Hinders in ihrem Vortrag zu Jeff VanderMeers Roman „Auslöschung“ im Rahmen der Reihe „USA Begegnungen“ am 30. Oktober um 19 Uhr im Schlauen Haus nach.

Hinders ist Kulturjournalistin und Doktorandin am Institut für Anglistik und Amerikanistik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. In ihrem Vortrag gibt sie einen kompakten Überblick über zentrale Motive des Buches: die Darstellung ökologischer Bedrohungen, die Rolle der fiktiven Organisation „Southern Reach“ im Vergleich zu realen US-Geheimdiensten sowie die Einbettung der Expedition in kulturelle Erzählungen von Kolonialismus, Erforschung und Eroberung, von den Anfängen der Entdeckung Amerikas bis zu heutigen Vorstellungen vom Weltraumtourismus.

Jeff VanderMeers Roman „Auslöschung“ aus dem Jahr 2014 gehört zum zeitgenössischen Öko-Horror und thematisiert die Folgen menschlichen Handelns auf die Natur. Im Mittelpunkt steht eine Expedition in die geheimnisvolle „Area X“, eine Zone, in der sich die Natur auf unerklärliche Weise verändert und den bekannten Gesetzmäßigkeiten entzieht. In dieser bedrohlichen Atmosphäre verschiebt sich das Verhältnis zwischen Mensch und Umwelt und spiegelt so aktuelle ökologische Krisen wider.

Die „Begegnungen“ sind eine von der Stadt Oldenburg im zweijährigen Turnus initiierte Informations- und Kulturreihe, die sich in diesem Herbst den USA widmet. Der Vortrag ergänzt die Inszenierung „Expedition in die Area X“ der Oldenburger Kulturetage und lädt dazu ein, über die politischen Botschaften von VanderMeers Erzählung und das Verhältnis zwischen Mensch und Umwelt ins Gespräch zu kommen.