„Demenz ist kein Schicksal – wir können vorbeugen!“ Fachtagung des DemenzNetzes Oldenburg am 12. November 2025
Rund 1,8 Millionen Menschen leben in Deutschland mit einer Demenzerkrankung – Tendenz steigend. Doch die Forschung zeigt: Jeder und jede kann selbst aktiv etwas tun, um vorzubeugen. Bewegung, Ernährung, geistige Fitness und soziale Kontakte sind die Schlüssel für ein gesundes Altern.
Wie Prävention konkret gelingt, zeigt die Fachtagung des DemenzNetzes Oldenburg am 12. November 2025 im Schlauen Haus Oldenburg und online. Unter dem Motto „Demenz vorbeugen: Welche Faktoren wir aktiv gestalten können“ präsentieren führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler neueste Erkenntnisse und praxisnahe Tipps.
„Viele Menschen haben Angst vor Demenz. Doch wir können selbst aktiv werden – und das macht Mut. Unsere Tagung will zeigen, wie Prävention im Alltag funktioniert“, sagt Prof. Dr. Mark Schweda, Schirmherr des DemenzNetzes Oldenburg.
Die Rolle der Ernährung
mit Priv.-Doz. Dr. habil. Rebecca Diekmann
Die Ernährung spielt eine zentrale Rolle in der Prävention und Begleitung von Demenzerkrankungen. Studien zeigen, dass ausgewogene Muster wie die mediterrane Diät das Risiko kognitiver Beeinträchtigungen deutlich senken können. Entscheidend sind ein hoher Anteil pflanzlicher Lebensmittel, gesunde Fette, flavonoidreiche Nahrungsmittel sowie die Reduktion von Zucker, gesättigten Fetten und stark verarbeiteten Fleischprodukten. Bei bestehender Demenz ist eine ausreichende Energie- und Nährstoffversorgung essenziell, um Mangelernährung und Funktionsverlust zu vermeiden. Individuell angepasste Ernährungskonzepte, die sensorische und motorische Einschränkungen berücksichtigen, fördern Lebensqualität und Selbstständigkeit. Ernährung ist somit ein zentraler Bestandteil präventiver und therapeutischer Strategien bei Demenz.
Schwerhörigkeit, Hör-Rehabilitation und ihr möglicher Beitrag zur Vermeidung altersbedingter Demenz
mit Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier
Schwerhörigkeit gilt als einer der wichtigsten Risikofaktoren für Demenz – und ist zugleich gut behandelbar. Doch heißt das automatisch, dass Hörgeräte Demenz verhindern können? Ganz so einfach ist es nicht: Zwar ermöglicht gutes Hören die aktive Teilnahme am sozialen Leben und beugt Isolation vor, doch ein direkter Beweis für eine Verzögerung oder Vermeidung von Demenz durch Hörgeräteversorgung steht noch aus. Der Vortrag gibt Einblicke in die Grundlagen des Hörens, moderne Möglichkeiten der Hörgeräteversorgung und den aktuellen Forschungsstand zum Zusammenhang von Schwerhörigkeit und Demenz.
Fit bleiben durch körperliche Aktivität – Chancen und Hindernisse
mit Priv.-Doz. Dr. Jessica Koschate-Storm
Körperliche Aktivität wirkt sich nachweislich positiv auf die Gesundheit aus und fördert Mobilität, geistige Leistungsfähigkeit sowie das individuelle Wohlbefinden. Trotz dieser vielseitigen Vorteile bewegen sich insbesondere ältere Menschen im Alltag häufig zu wenig. Im Rahmen des Vortrags werden die gesundheitlichen Effekte körperlicher Aktivität bei älteren Erwachsenen beleuchtet. Dabei werden individuelle Barrieren und Risikofaktoren analysiert und in den Kontext einer nachhaltigen Förderung von Bewegung im Alltag eingeordnet.
Früherkennung und Prävention von Demenzerkrankungen
mit Dr. Ayda Rostamzadeh
Die frühzeitige Erkennung und Prävention von Demenzerkrankungen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass gezielte Präventionsmaßnahmen – unter Berücksichtigung individueller Risikofaktoren – das Fortschreiten der Erkrankung positiv beeinflussen und das persönliche Demenzrisiko senken können. In ihrem Vortrag stellt Frau Dr. Rostamzadeh die diagnostischenm Möglichkeiten einer Gedächtnisambulanz vor, gibt einen Überblick über aktuelle Therapieansätze und zeigt auf, welche Maßnahmen zur Prävention heute bereits wirksam eingesetzt werden können.
Ein Anmeldung ist über das DemenzNetz Oldenburg möglich. Alle Informationen finden Sie im Flyer:
